Kolumba

Köln
Zahlen & Fakten
  • Besonderheiten: Lehmputz

Das Kolumba Museum wurde auf den Trümmern der Kirche St. Kolumba nach den Plänen von Peter Zumthor neu errichtet. Es beeindruckt durch teils 14 Meter hohe Wände mit Lehmoberflächen.

St. Kolumba war die größte Pfarrgemeinde der mittelalterlichen Stadt Köln. Nach der fast völligen Vernichtung der Kirche im Jahr 1943 blieben lediglich Mauerreste und eine Marienstatue erhalten, die im nördlichen Chorpfeiler zum Schutz eingemauert worden war. Sie galt den Menschen als Zeichen der Hoffnung in dieser Zeit. 1947 baute Architekt Gottfried Böhm eine Kapelle, die fortan Madonna in den Trümmern genannt wurde. Das neu zu erbauende Diözesanmuseum Kolumba sollte die Kapelle integrieren und einen neuen städtebaulichen Akzent setzen. Für die Realisierung wurde der Schweizer Architekt Peter Zumthor beauftragt.

Die großen Flächen der Innenwände sollten ohne Dehnungsfugen beschichtet werden. Damit schieden harte und spröde Materialien aus. Selbstverständlich war es aber auch die Ästhetik, die Peter Zumthor den Baustoff Lehm wählen ließ. Er favorisierte einen eigens entwickelten lichtgrauen Farbton, der schon bald den Namen kolumba-grau trug.

Das Kölner Unternehmen Stuck & Akustik Weck realisierte die anspruchsvolle Aufgabe. Eine zwei Millimeter dicke Lehmschicht wurde mit Japankellen aufgezogen. Sie wurde mit Wasser und Quarkmilch solange gefilzt und geglättet, bis die geforderte Qualität mit ihrem dezenten Glanz erreicht war. Auf teilweise über 14 m hohen Wänden entstanden beeindruckende 6.500 m² Lehmputz, die als beispielhafte gelten können. Nach nunmehr gut zweijähriger Nutzung wird vor allem die leichte Reparierbarkeit der Dübelstellen nach einem Ausstellungsumbau hervorgehoben.

Das Museum wurde im Herbst 2007 eingeweiht. Am 29. Mai 2009 wurde Peter Zumthor für das Kolumba Museum der Pritzker-Preis verleihen. Er gilt als Nobelpreis der Architektur.